Krümel 2022's Journal, 09 Oct 23

Ich kann dich total verstehen, sowas frustriert. Aber die Waage zu ignorieren ist doch auch nicht die Lösung. Kopf hoch und weiter, das wird schon.  

was bekümmert dich denn? 

Ich hab nicht viele Baustellen, dafür aber zwei ziemlich große. Die eine betrifft mein Kind und mein Enkelchen und die andere auf Arbeit. Es wäre aber ein kleiner Roman, wenn ich hier meine Gedanken und Gefühle niederschreiben würde. Zum familiären Problem ein kurzer Satz "das enge Band zu meiner Tochter, an dem wir viele Jahre geknüpft haben wird jetzt immer lockerer und darunter leide ich sehr". Zum dienstlichen Problem "mein Chef ist seit ca. 6 Wochen krank und lässt mich ziemlich im Stich. Ich fürchte, dass er ein ernsteres gesundheitliches Problem hat, das in Richtung burn out geht und er wohl noch länger ausfallen wird. Da wir beide allein im Büro sind, bleibt jetzt alles an mir hängen. Ich arbeite sehr gern, habe eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit und fast durchweg nette Kollegen, aber irgendwann wächst auch mir das ein oder andere über den Kopf. Momentan schlafe ich auch nicht so gut. Ich gehe spätestens um 22.00 Uhr ins Bett, brauche lange zum einschlafen und wache 3 -4 Stunden später auch und das Gedankenkarussel dreht sich. Manchmal schlafe ich dann kurz vor dem Weckerklingeln ein und fühle mich wie gerädert. Ist halt alles nicht so einfach momentan.  

Ich finde das ist überhaupt kein Grund so wütend auf sich selbst zu sein, bei anderen wäre man ja auch viel milder. 🤗 Heute startet eine neue Woche und diese wird bestimmt viel besser!! 🍀💫 

Hm... deine Tochter hat aber doch kein Problem mit dir.? Ist sie vielleicht eher mit ihrer Mutterrolle beansprucht.? Wie denkst du.? 🙋 

trau mich diese Woche auch nicht auf die Waage.... bist nicht alleine.... 

👭🏽 da hast ja ordentlich zu knabbern. Sein umarmt. 

@sjw... Hmmm... sicher beansprucht sie das sehr, wird ja niemand als Mama geboren. Das sehe ich und bin da auch völlig auf ihrer Seite, aber seit einiger Zeit habe ich das Gefühl nicht mehr an sie heranzukommen. Wir verbringen wenig Zeit miteinander und anderen, die sich jahrelang nicht um sie gekümmert haben gibt sie eine so große Bühne, dass mir jedes Mal das Herz ein wenig bricht. Es sind viele kleine Dinge, die zusammen genommen riesig groß erscheinen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und zeige das auch in kleinen oder großen Gesten. Ich kann bspw. nicht an ihr vorbeigehen, ohne sie zu berühren, die Hand kurz auf ihrer Schulter oder ein leichtes Streicheln über den Arm. Sie einfach nur spüren. Früher hat sich mich auch einfach mal in den Arm genommen oder mir ein Küsschen gegeben, diese Situationen sind so selten geworden, fast gar nicht mehr da. Wenn ich sie unterstützen möchte umd sie zu entlasten und um Zeit mit meinem Enkelchen zu verbringen, werde ich oft abgewiesen weil sie keine Zeit hat. Wenn wir dann zusammen sind, ist sie oft so gereizt und "maulig" mir gegenüber, dass ich das Gefühl bekomme nie etwas richtig zu machen. Ach ich weiß gar nicht, wie ich das was ich empfinde, richtig ausdrücken soll.  

Hört sich danach an, als wäre deine Tochter grade mit sich selbst/der Situation unzufrieden/überforder.  

Erstmal liebe Krümel....ich verstehe dich voll und ganz. Ich kann es sehr gut nachempfinden. Deine Situation hat sich nicht verändert, du stellst aber an deiner Tochter Veränderung fest. Zum einen tut es weh, zum anderen versteht man nicht genau warum....man tut ja schließlich sein Bestes um zu helfen. Das verursacht hässliche Schmerzen und Gedankenkarussell. Ich kann dir folgendes für dich alleine sagen. Sie IST und BLEIBT deine Tochter.... immer, und das ist sicher. Sie liebt dich, auch wenn sie das gerade nicht so gut zeigen kann. Du bist sehr liebevoll und fürsorglich...und das ist wirklich toll. 🌸 Jetzt betrachten wir neutral deine Tochter. Sie lernt Mama sein...jeden Tag. Ganz viel Herausforderung, Verantwortung, Entscheidungen. Sie MUSS Fehler machen und lernen. Du weißt Krümel....ist es zuviel, wird man launisch, egal was. Geht gleich weiter.... 

Also sehen wir ganz deutlich, für dich hat sich nicht viel verändert.... für deine Tochter aber gerade ganz viel. Und sie meint das gar nicht böse. Sie weiß gerade nicht wie sie gerecht Aufmerksamkeit verteilen kann und steht dadurch unter Druck. Ihr habt also Schieflage in der Waage. Gib ihr einen Hauch mehr loslassen dass sie Raum hat zu atmen und zu lernen Mutter zu sein. Signalisiere ihr, DU kommst sehr gut alleine zurecht und sie kann jederzeit und immer deine Hilfe einfordern. Das sie jederzeit Hilfe einfordern kann ist sehr gut klar...über den ersten Teil des Satzes wirst du etwas denken müssen wie das Aussehen könnte. Sprich dass ruhig aus zu ihr, das hilft ihr zu verstehen. Wenn sie merkt dich nicht zu verletzen, kann sie besser auf dich zugehen und die Waage gleicht sich wieder aus. 🤗 Ich lass dir die Gedanken mal da.  

Danke @sjw... Darüber muss ich jetzt nachdenken. Wir treffen uns am Donnerstag um uns auszusprechen. Ich nehme Deine Worte mit in das Gespräch. 😘 

Ja da wünsche ich dir ganz viel Erfolg. Reden und zusammen Nachdenken ist super. Es wird sich sicher einiges aufklären. Wenn du magst, berichte was sich ergeben hat 🍀👍